Gießen/Friedberg
28. September 2011

Bei der vom TransMIT-Zentrum für Web-basierte Software-Projekte initiierten diesjährigen Nutzerkonferenz zogen die teilnehmenden Verkehrsbetriebe im Hinblick auf Einsatz und Möglichkeiten des elektronischen Verkehrsmanagementsystems eVMS eine rundum positive Bilanz. An der Technischen Hochschule Mittelhessen trafen sich in der vergangenen Woche Experten verschiedener Verkehrsgesellschaften aus Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen zur bislang zweiten Nutzertagung, um Erfahrungen, Perspektiven und den gegenwärtigen Stand des elektronischen Verkehrsmanagements zu diskutieren.

Das elektronische Vertragsmanagementsystem eVMS wurde im Jahr 2003 von Prof. Dr. Michael Guckert und Prof. Dr. Matthias Willems in Zusammenarbeit mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) konzipiert. Die erste von den wissenschaftlichen Leitern des TransMIT-Zentrums für Web-basierte Software-Projekte entwickelte Version konnte bereits im Folgejahr beim RMV eingeführt werden und befindet sich dort seit nunmehr rund sieben Jahren erfolgreich im Einsatz. Darüber hinaus wird die Software derzeit vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, der Bayrischen Eisenbahngesellschaft, der Verkehrsgesellschaft Oberhessen, den Verkehrsbetrieben Lahn-Dill Weilburg und traffiQ in Frankfurt genutzt.

Die Anwendung des eVMS ermöglicht eine Dokumentation sämtlicher Verkehrsverträge, die Kontrolle von Obliegenheiten der Verkehrsunternehmen sowie die Erstellung von kompletten Jahresabrechnungen und dient damit vor allem der Steigerung der Effizienz und Transparenz des Vertragsmanagements. Auf großes Interesse bei den teilnehmenden Fachleuten stießen in diesem Jahr insbesondere die aktuellen Weiterentwicklungen und die damit verknüpften vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Software.

„So erlaubt beispielsweise die neueste Version des eVMS den Verkehrsunternehmen den Onlinezugriff auf ihre Vertrags- und Abrechnungsunterlagen, der für beide Vertragsparteien eine große Erleichterung mit sich bringt, da der Abstimmungsaufwand erheblich reduziert wird“, hebt Prof. Guckert hervor. Zu den weiteren Charakteristika des Softwarepakets gehören etwa die Vertragskalkulation anhand von automatisch geladenen Daten des Statistischen Bundesamtes, die Prognoserechnung für die weitere Preisentwicklung anhand angenommener Preissteigerungsraten oder ein spezifisches Bieterinformationssystem.

Angesichts der außerordentlich positiven Resonanz der Teilnehmer auf den Verlauf und die Ergebnisse der Tagung – gerade auch im Hinblick auf die neuen Möglichkeiten und Erweiterungen des Systems für die Verkehrsgesellschaften – wird die Nutzerkonferenz künftig voraussichtlich im Jahresturnus stattfinden. „Unser vorrangiges Ziel ist die qualitative und flexible Weiterentwicklung der Software vor dem Hintergrund der besonderen Erfahrungen und Änderungswünsche der jeweiligen Nutzer“, betont Prof. Willems. „Ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch ist daher in unser aller Interesse und wurde zum Abschluss der Tagung auch von allen Teilnehmern ausdrücklich gewünscht.“